Dieses Wohnhaus ist zwischen den Altbauten der Kollwitzstraße ein Fremdkörper. Dazu trägt eine ganze Reihe von Faktoren bei. - Das Gebäude hat sechs Fensterachsen, von denen die beiden äußeren querliegende Fenster aufweisen, die eher dem vorörtlichen oder ländlichen Siedlungsbau als einem großstädtischen Gebäude zuzuordnen sind. Es sind allerdings auch die typischen Fenster der städtischen Wohnbauten der Nachkriegszeit mit ihrer extrem reduzierten, ja armen Formsprache. Die vier mittleren Fensterachsen befinden sich in einem links und rechts schräg gestellten Einschnitt in das Haus, aus dem wiederum bogenförmig Balkons herausragen. Wie um die Banalität / Schlichtheit der äußeren Fenster zu kompensieren, sind diese Balkons mit Geländern versehen worden, die aus drei verschiedenen Elementen bestehen, nämlich aus weißen Platten, silbrigen Metallplatten und Ornamentgittern. Hinter denen sich halbtransparentes Glas befindet. Zusammengehalten wird die Sache durch weiße Metallrahmen.
Das rot gedeckte Ziegeldach weist eine für die Gegend untypische steile Neigung auf, über der Balkonachse sind zwei Loggien eingeschnitten, links und rechts davon gibt es jeweils ein einfaches Dachschrägenfenster.
Besonders eigentümlich ist das Sockelgeschoss. Es weist neben den oben beschriebenen einfachen Fenstern ein gegendtypisches Element auf, nämlich das Rundbogenportal - aber nicht wie üblich eines, sondern gleich zwei davon, direkt nebeneinandergestellt. Wiederum entsteht der Eindruck, hier sollte die nichtssagende Einfachheit der Fenster (und der Wandflächen darumherum) überspielt werden.