Es handelt sich um einen einfachen, kubischen Bau, der die Stelle eines im Krieg zerstörten Eck-Wohnhauses einnimmt, in dem u.a. Käthe Kollwitz mit ihrer Familie gewohnt hatte. Der Neubau schließt lediglich an das Nachbargebäude an der Kollwitzstraße an, zur Knaackstraße hin bleibt eine Lücke, die als Garten genutzt wird.
Zur Kollwitzstraße hin erscheint der Bau sehr verschlossen, neben dem Trappenhaus gibt es nur eine Fensterachse mit recht niedrigen querliegenden Fenstern. Die zur Knaackstraße zeigende Fassade ist von einem hohen Einschnitt geprägt, in dem sich Balkons befinden. Die unteren vier Balkons haben eine geschlossene Brüstung, wodurch der Gesamteindruck ebenfalls etwas Ge- oder Verschlossenes bekommt.
Das Gebäude ist in zwei optische Großformen gegliedert, die sich durch ihre Farbe unterscheiden. Der eigentliche Wohnteil ragt als weißer Quader ganz leicht aus dem blauen Sockel- und Treppenhausbereich heraus.
Vermutlich durch Vorgaben des Bezirksamtes ist die Möglichkeit, an einer so prominenten Ecke wie dieser ein zur Straße geöffnetes Gebäude zu schaffen, das eine Laden- oder Restaurantnutzung ermöglicht hätte, vertan worden. Statt dessen wirkt das Haus aus Fußgängerperspektive abweisend. Einziger "Lichtblick" im wahrsten Sinne des Wortes ist eine Kunstinstallation in Form eines Lichtkastens, in dem mit regelmäßig wechselnden Exponaten an das hier einmal stattgefunden habende künstlerische Schaffen der Käthe Kollwitz erinnert wird.