Das Wohn-und Geschäftshaus Luisen- Ecke Schumannstraße füllt eine langgestreckte Lücke in unmittelbarer Nachbarschaft zur Charité und zum Regierungsviertel. In seiner Umgebung ist zu Beginn dieses Jahrzehnts eine Reihe anspruchsvoller Neubauten entstanden, von denen es sich leider eher negativ abhebt.
Was theoretisch positiv sein könnte, wird hier zu einem problematischen Aspekt: Die Vielzahl der gestalterischen Elemente, die hier kein gutes Gesamtbild ergeben. Das Gebäude wirkt wie aus einem Baukasten zusammengesetzt, in dem sich lauter Dinge befanden, die keinen oder nur einen geringen Zusammenhang hatten. Es finden sich: hellgraue polierte Granitplatten, Fensterrahmen und Sprossen von unterschiedlichster Stärke, aus weißem Kunststoff oder kunststoffbeschichtetem Metall, rechtwinklige Fenster und runde, mit Sprossen und ohne, ein schräger Eckerker, verschiedene Balkon-Loggien mit Metallbrüstungen, ein steiles rotes Ziegeldach, das ein sechstes Vollgeschoss verbirgt, Dachgauben mit Zinkblechabdeckung...
In der Ballung all dieser Elemente und in ihrer eigentümlichen Anordnung ist die Wirkung aufdringlich und banal, das Gebäude sieht trotz einiger gelungener Details insgesamt nach schlechter Provinzarchitektur aus, nicht nach Hauptstadt. Es steht in keinerlei Bezug zur umgebenden Architektur, weder zur historischen noch zur aktuellen.