Eine Besonderheit unter den Neubauten in der Gegend um den Kollwitzplatz bildet das Eckgebäude Metzer Straße/ Kollwitzstraße. In ihn ist ein klassisches Nachkriegsgebäude integriert, dessen ursprüngliche Erscheinung aber nur bei genauem Hinsehen noch zu erahnen ist. Der ältere Bau bildete eine typische Ecksituation, wie sie überall in Berlin nach dem Krieg entstanden war, als man beim Wiederaufbau die als negativ empfundene Enge und Geschlossenheit der alten Blöcke vermeiden wollte. Das Resultat war die Auflösung der geschlossenen, optisch erfassbaren Straßen- und Platzräume.

Der kombinierte Um- und Neubau läßt wieder den schachtartigen Innenhof entstehen, den man damals vermeiden wollte. Jetzt wird er aber durch einen Schlitz, der zwischen Alt- und Neubau gelassen wurde, belüftet.

Der verputzte Altbau ist nun einerseits durch die dunkelgrüne Farbgebung der Balkons, andererseits durch die in Mode gekommenen (in diesem Fall hölzernen) Fensterläden akzentuiert. Seine Stirnseite zeigt ebenfalls das Dunkelgrün; sie ist in den Geschossen oberhalb des Hochparterres von einem gläsernen Erker durchbrochen. Der Neubau setzt dagegen auf Glas und Metall für die Fassadengestaltung. Über das Dachgeschoss, das nun mit einem Flachdach abschließt, werden Alt- und Neubau miteinander verzahnt.